Meine 6 Monate in Mullingar
Ich habe 6 Monate in einem Reisebüro, welches verschiedene Reisen (und Reisearten) in ganz Europa anbietet, gearbeitet. Als ich an meinem ersten Tag im Betrieb angekommen war wurde ich herzlich von allen begrüsst und ich wurde direkt ins Team miteinbezogen. Nach wenigen Tagen gehörte ich schon voll und ganz zum Team. In diesem Betrieb waren wir mehr wie eine kleine Familie, wir haben uns alle toll verstanden und konnten immer wieder miteinander lachen. Ein wenig mehr als 2 Monate habe ich in der Buchhaltung gearbeitet. Da ich noch nie ein Zahlenfanatiker war, fiel mir diese Arbeit anfangs sehr schwer. Ich konnte mir nichts darunter vorstellen und dann noch auf ENGLISCH. Nach einer Woche intensivem Training hatte ich den Bogen raus und ich konnte mich selbständig um die angefallenen Arbeiten kümmern. Bei jeder noch so kleinen Unklarheit konnte ich mich bei den Mitarbeitern informieren und habe jede Hilfe erhalten. Kurz nach den 2 Monaten in der Buchhaltung wurde ich umgeschult. Meine neue Aufgabe beinhaltete die Touren und Reisen für unsere Kunden zu gestallten. Dies war eine tolle Arbeit, da ich so viel über die anliegenden Länder wie Nordirland, Schottland und auch England lernen konnte. Ich wurde wieder intensiv geschult. Dieser Einsatz von 6 Monaten fühlte sich wie ein paar Wochen an. Die Zeit verlief wie im Flug.
Im ersten Monat hatte ich eine junge Französin als Mitbewohnerin. Da sie nicht Deutsch sprach, war ich gezwungen auch in meiner Freizeit die englische Sprache zu benutzen. Wir wurden direkt sehr enge Freunde und haben jede freie Minute zusammen verbracht. Unsere Wochenenden haben wir meist in der Hauptstadt Dublin verbracht. Dublin ist eines der aktivsten Städte in der ich je war. Auch die Menschen dort sind super freundlich und hilfsbereit. Meine Favoriten in Dublin sind, das Guiness Storehouse, die Jameson Distillery , die St.Patrick's Cathedral, das Trinnity College und vorallem die Temple Bar. Wie man aus dieser Aufzählung vielleicht merkt, trinken die irischen Leute gerne. Es ist ein Volk, dass die Dinge ruhiger angeht und in der Freizeit sehr gemütlich ist.
In der 2. Phase meines Aufenthaltes hatte ich einen Mitbewohner aus Frankreich – Francois. Dies war nicht ganz einfach. Wir hatten unterschiedliche Ansichten betreffend Wohnung und Ordnung. Doch auch dies haben wir gemeistert. Es war eine aufschlussreiche Erfahrung für mich.
Ich würde jederzeit wieder ein solches Arbeitspraktikum/Abenteuer machen und kann es jedem nur empfehlen. Ich war komplett auf mich gestellt und jede Herausforderung im Geschäft, Wohnung und Freizeitgestaltung musste ich alles allein entscheiden. Ich war frei und trotzdem habe ich gelernt mit Verantwortung umzugehen. Ich bin wesentlich organisierter und selbstsicherer zurück gekommen als ich gegangen bin. Diese Zeit in Irland werde ich immer im Guten im Herzen tragen. Ein grosses Dankeschön geht an die Belegschaft meines Praktikumsbetriebs. Ich hatte immer alle Unterstützung die ich brauchte. Kathy, die «Mitarbeitermutter» hat mir alles gezeigt und beigebracht was ich wissen muss, damit ich selbstständig dort leben konnte. Sie hätte mich auch zum Arzt gebracht, wenn etwas gewesen wäre. Es war selbstverständlich, dass ich auch eingeladen wurde an eine Hochzeit einer Mitarbeiterin oder Abschiedsfeste (die wirklich gefeiert werden!).
Ich bin dankbar. In Irland arbeiten zu können war ein grosses und eindrückliches Erlebnis.
Melissa