Erster Monat in London
Ich kann kaum glauben, wie schnell die Zeit verging. Seit mehr als einem Monat lebe und arbeite ich in nun in London und erweitere meinen Horizont. Ich nutze jede freie Minute, um die Stadt zu erkunden oder mich mit Freunden zu treffen. Durch die App Citysocializer habe ich mir einen neuen Freundeskreis aufgebaut. Die meisten sind in London aufgewachsen und kennen die schönsten Plätze. Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet, an einem Event von Citysocializer teilzunehmen, da ich überhaupt nicht wusste, was mich erwartet. Grundsätzlich fällt es mir leicht auf Menschen zuzugehen aber aufgrund der Sprache war dies eine meiner grössten Ängste. Da ich bei der Arbeit und in der Freizeit kein Wort Deutsch spreche, denke ich schon in Englisch und manchmal habe ich sogar Probleme einen grammatikalisch korrekten deutschen Satz zu bilden.
Meine Aufgaben bei der Arbeit gefallen mit sehr. Sie sind vielseitig und helfen mir meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Am Anfang hatte ich noch ein wenig Angst das Telefon abzunehmen oder Anrufe zu tätigen. Meine absolute Lieblingsaufgabe ist es, die Studentenwohnheime zu besichtigen und danach die Gegend zu erkunden. Bezahlt werden für Sightseeing – Traumjob. Ich arbeite in einem kleinen Team und im Büro herrscht eine total lockere Atmosphäre. Mit einer Arbeitskollegin treffe ich mich inzwischen auch in der Freizeit.
Die Londoner sind ein Volk für sich, aber im positiven Sinne! Das Leben in London ist ziemlich anders als das in meinem Dorf in der Schweiz. Ich probiere hier ständig neue Sachen aus und entdecke dadurch viele verschiedene Facetten der Stadt. Ein besonderes Erlebnis ist die tägliche Nutzung der »Tube«. In den Bahnen ist immer etwas los. Vor allem die Strassenmusiker sorgen für gute Laune. Ich liebe die kulturelle Vielfalt, die sich vor allem in den vielen Festen und Veranstaltungen, im Essen, in der Musik und in der Mode zeigt.
Ich hatte bis jetzt noch kein Heimweh – dazu hatte ich auch gar keine Zeit. An die Strassenrichtung habe ich bis heute noch nicht gewöhnt. So schaue ich manchmal einfach auf beide Seiten und renne. Das Wetter in London meint es nicht immer gut mit mir. So musste ich auch schon eine Stunde im Regen laufen, um nach Hause zu kommen, da die Zugstation gesperrt war. Der Schirm gehört mittlerweile definitiv zu meinen wichtigsten Gegenständen. Eine Eigenschaft, die ich definitiv NICHT übernommen habe, ist die (scheinbare) Kälteunempfindlichkeit der Britinnen. Schon oft habe ich beim Einsteigen in die Londoner Tube entgeistert auf die nackten Beine einer Passantin vor mir geschaut (ich in langen Hosen, Schal und Mantel).
Nun freue ich mich riesig auf den Notting Hill Carnival, welcher dieses Wochenende stattfindet. Ein Event, das man laut meinen Freunden nicht verpassen sollte. Zudem kann ich den Besuch meiner Schwester und ihren Freundinnen kaum abwarten. Und das nicht nur, weil Sie mir Schokolade und Rivella mitbringen, sondern auch weil ich ihnen mein neues Leben in London zeigen will.